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Presseberichte (Archiv 2008)

| So wird Weihnachten gerettet | Geschick und Teamarbeit |

So wird Weihnachten gerettet

Besondere Bescherung: Wie die "MM"-Aktion Kinder und arme ältere Menschen beschenkt

Mannheimer Morgen 24.12.2008

Man sieht, wie die Augen der Frau feucht und rot werden, sie verstohlen eine Träne abwischt, das Gesicht abwendet. Es ist ihr erkennbar peinlich, die große Tüte entgegenzunehmen, "aber ich könnte sonst kein Weihnachten machen", sagt die arbeitslose alleinerziehende Mutter von drei Kindern leise mit gepresster Stimme und wendet sich ab.
Weihnachten ist an diesem Vormittag vorverlegt – in die Räume der "MM"-Aktion "Wir wollen helfen". Das ganze Jahr über greift sie Menschen bei besonderen Notlagen unter die Arme. In der Vorweihnachtszeit gilt aber das besondere Augenmerk Mädchen und Jungen aus armen, zerrissenen Familien ebenso wie einsamen, älteren Männern und – meist – Frauen, die nur eine äußerst karge Rente erhalten.
Kaufhof und THW machen mit
Für sie packt der Kaufhof am Paradeplatz Lebensmittelpakete, während die Galeria Kaufhof in N 7 der "MM"-Aktion hilft, für die Kinder Weihnachtsmann zu spielen und jenen Spielzeug zu schenken, deren Eltern dafür kein Geld hätten. Dabei leistet dann auch noch das Technische Hilfswerk (THW) wertvolle Unterstützung, indem es einen Lkw schickt und den Transport übernimmt. "Das ist mir allemal einen Tag Urlaub wert", so Jugendbetreuer Martin Münd, der diesesmal hinter dem Steuer sass und mit anpackte. Ohne diese Hilfe gäbe es in vielen Familien kein Weihnachten. " Ach Gott, was würd’ ich da machen, ichhätt’ keine Idee“, seufzt eine Mutter, atmet tief durch und schaut schweigend ins Leere. Ein 18-monatiges Mädchen hat sie auf dem Arm, vier weitere Kinder sind in der Schule. Eine andere Mutter dagegen stößt direkt einen Freudenschrei aus: "Super, da werden die Kinder Augen machen", nimmt sie glücklich die Tüte mit Stofftieren und Modellautos entgegen: "Ich bin so happy, dass es Ihre Aktion gibt, denn vom Papa kriegen wir nix, und mit Hartz IV, wissen Sie, das ist nicht viel Geld...", so die Alleinerziehende. "Gut, dass es sowas gibt", dankt gleich darauf auch eine 34-Jährige, die alleine drei Kinder erzieht: "Ohne Sie wäre Weihnachten sonst traurig."
"Eigentlich wünschen die sich ja Nintendo", erwähnt eine Mutter ein bekanntes Computerspiel, das ihre drei Söhne gerne hätten, "aber undenkbar". "Doch ich bin sicher, sie freuen sich auch über Kleinigkeiten", nimmt sie dankbar die Tasche vom "MM" entgegen. "Meine Mädchen freuen sich über alles, die sind nicht verwöhnt, die können gar nicht verwöhnt sein, wovon denn", sagt eine Mutter, die daneben steht. Und auch ein Vater ist dabei: "Ich bin 47, seit vier Jahren arbeitslos und krank – mich nimmt keiner mehr", seufzt er: "Mit vier Kindern kommen Sie da kaum über die Runden". Ohne die "MM"-Aktion "wäre Weihnachten traurig, da würden Tränen fließen". "Schreiben Sie, dass wir uns herzlich bedanken und allen Spendern frohe Weihnachten wünschen", ergänzt seine Frau.
Solche Dankbarkeit erlebt ebenso Swend Novotny, der mit seinem Postdienst-Service die Lebensmittelpakete ausfährt. Käse, Dauerwürste, Schokolade, Konserven – einfach ein paar Leckereien, für die sonst die Rente nicht reicht. "Sie glauben gar nicht, was ich da für strahlende Augen gesehen habe", erzählt er. Manchmal sei es aber auch ziemlich bedrückend, die armen, alten Leute zu sehen". Viele wollten ihn und seine Mitarbeiter einladen, mit ihnen lange sprechen – doch sie müssen weiter. "Die Herzlichkeit, die da ’rüberkommt, ist schon sehr rührend", ergänzt sein Mitarbeiter Alexander Schmitt: "Da was hinzubringen, macht wirklich Spaß, da hat man ein gutes Gefühl!", unterstreicht er. Die Pakete würden "sehnsüchtig erwartet", so Schmitt: "Manche heulen fast", berichtet er: "Es sind schon ziemlich arme Leute, da sieht man, dass sie nicht viel haben, und trotzdem wollen sie uns oft noch einen Apfel oder etwas zu Essen mit auf die Fahrt geben". Er sehe schon: "Unsere Hilfe kommt definitiv richtig an".
Die "MM"-Aktion "Wir wollen helfen"
  • Die Aktion "Wir wollen helfen" wird organisiert vom "Hilfsverein Mannheimer Morgen", einem unabhängigen, eingetragenen und gemeinnützigen Verein.
  • Den Vorstand bilden derzeit Hans-Ulrich Kahl (geschäftsführender Vorsitzender) und Peter W. Ragge als zweiter Vorsitzender.
  • Sämtliche Personal- und Verwaltungskosten trägt der Verlag des "Mannheimer Morgen". Damit geht jeder Cent 1:1 an Hilfsbedürftige.
  • Seit Bestehen der Aktion in der jetztigen Form Mitte der sechziger jahre wurden 4000 Menschen unterstützt
  • Barspenden können jederzeit im "MM"-Kundenforum in P 3 eingezahlt werden.
  • Steuerabzugsfähige Spendenquittung wird zugesandt.
  • Anträge auf Unterstützung bitte senden an "Wir wollen helfen", "MM"-Kundenforum, P 3, 4-5, 68161 Mannheim; dabei sind der Arbeitslosengeldbescheid (alle Seiten) und eine genaue Aufstellung aller Ein- und Ausgaben beizufügen, um die Bedürfnigkeit nachzuweisen.
  • Bis Mitte Januar macht die Aktion aber jetzt Pause.

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Geschick und Teamarbeit

Kinderolympiade des Technischen Hilfswerks

Sonntag aktuell 06.07.2008

Blätter bestimmter Bäume sammeln, 15 Länder anhand ihrer Umrisse auf einer Europakarte erkennen, 15 Autokennzeichen aus der Region und 15 von Großstädten aus ganz Deutschland richtig benennen oder aus möglichst vielen von 20 Feuerwehr Amaturenteilen wie Strahlrohr, Saugkörben und Verteilern ein standfestes "Amaturen-Männchen" zusammenbauen - es ist schon eine besondere Kinder-Olympiade, der sich gestern über 90 Mädchen und Jungen gestellt haben: Ausgeschrieben war sie vom Technischen Hilfswerk (THW).
"Zeigen, dass helfen Spaß machen kann" - das will das THW mit seiner umfangreichen Jugendarbeit, so Nicole Dudziak, die derzeitige Ortsbeauftragte. Nachdem die Mannheimer Mannschaft im Vorjahr der Zweitplatzierte war, durfte sie gemäß dem Reglement den Wettkampf in diesem Jahr ausrichten. Zehn- bis 17-Jährige aus Mannheim, Heidelberg, Neunkirchen, Sinsheim und Eberbach, dazu Teams der Freiwilligen Feuerwehr Neckarau und Seckenheim stellten sich dem ganztätigen im Wald rings um die Seckenheimer Pferderennbahn aufgebauten Parcours, zwischendurch mit Spaghetti aus der THW-Feldküche gut versorgt. "Wir haben auch überall extra Getränke verteilt", reagierte Nicole Dudziak sofort auf die Hitze.
"Fragen der Allgemeinbildung, praktische Anwendung von technischem Verständnis, Geschicklichkeit, Teamarbeit" seinen beim THW gefragt und daher auch hier Bestandteil des Wettkampfes so Nicole Dudziak.
"Hier geht es um Schnelligkeit und Geschick", begrüßt Yvonne Rettenmaier, eine der Jugendbetreuerinnen, an ihrer Station die Mannschaft. Sechs Jungs und ein Mädchen gehen gerade an den Start, müssen über eine Bank klettern, unter einem Tisch durch, auf einem Balken balancieren, eine Leiter überwinden - aber nicht nur das. Hat jemand die "Hindernisstrecke" bewältigt, nimmt er an deren Ende eine Mutter aus einem Eimer, ruft dann dem nächsten Teilnehmer deren Größe zu, und der muss dan auf dem nächsten Weg die dazu passende Schraube mitnehmen - und, wenn er falsch gegriffen hat, den Weg nochmal zurücklegen.
An anderer Stelle ist eine "Chinesische Mauer" zu bauen: Auf einem Vierkant-Balken müssen 20 Knochensteine gestapelt werden, danach wird diese "Konstruktion" per Brechstangen auf eine Höhe von 15 Zentimetern angehoben und dabei ständig unterbaut. "Es dürfen keine Steine herunterfallen", erläutert Nicole Dudziak die Aufgabe. Wenn das THW gegen Hochwasser kämpft oder Verschüttete sucht, müssen die Helfer all diese Fertigkeiten beherrschen - der THW-Jugend werden sie schon mal spielerisch vermittelt.

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