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| Presseberichte (Archiv 2006) | Weihnachtsmann mit blauer Uniform | Grüße der "Blauen Engel" an Autofahrer | Wohnen wie Wilma und Fred Feuerstein | Blaue Engel laden zur Schatzsuche | THW-Spielaktion wird wiederholt | "Blaue Engel" lassen Kinder schweben | Weit, weiter, am weitesten | Falsche Wunden richtig verbunden | In familiärer Atmosphäre gemeinsam gefeiert | Der Karlsternweiher bekommt eine neue Aussichts-Plattform | Mit der Rettungsschere gegen wildes Gebüsch | "Blaue Engel" helfen im Grünen |
Weihnachtsmann mit blauer UniformMannheimer Morgen 23. Dezember 2006
 | Immer wieder kommt der Moment, dass jemand die Tränen nicht zurückhalten kann. Dabei besucht uns eine Frau sogar in einer Pelzjacke. Aber was für eine! Völlig abgewetzt ist sie. "30 Jahre alt, aber meine andere Jacke ist ganz kaputt", seufzt sie und die Augen werden rot: "Auch wenn ich weine, ich schäme mich meiner Tränen nicht", betont sie dann aber, ehe sie die Tüten in die Hand nimmt, die Spielzeug für ihre Kinder enthalten. "Ohne das wäre ich, wären die Kinder an Weihnachten arm dran", dankt sie dem "MM"-Hilfsverein.
Der lädt jedes Jahr zur vorgezogenen Bescherung: Eltern sehr kinderreicher Familien, besonders aber Alleinerziehende mit mehreren Kindern erhalten von Karstadt geliefertes, von dem Team des "MM"-Hilfsvereins ausgesuchtes Spielzeug. Beim Transport unterstützt uns in diesem Jahr erstmals das Technische Hilfswerk (THW). "Blaue Engel" nennt man sie sonst wegen der Farbe ihrer Uniform - nun, diesmal trägt der Weihnachtsmann eben blau. Auch eine Weihnachtsfrau ist dabei: Yvonne Rettenmaier von der THW-Jugend packt kräftig mit an, ebenso Fahrer Kai Schlachter. |
Kuschelige Plüschtiere schauen da aus den Tragetaschen heraus, in die Spiele, Knete, Farbstifte verpackt sind, mal ein Modellauto für Jungs, Puppen. Selten sieht man so dankbare Gesichter wie an den zwei Tagen, an denen die Mütter diese Tüten abholen. "Ich freue mich ja so, ich wüsste gar nicht, woher ich das Geld nehmen sollte, für die Kinder an Weihnachten etwas zu holen", sagt eine alleinerziehende Frau von acht Kindern. "Oh, super", entfährt es einer anderen jungen Frau, die drei Kinder großzieht: "Die wünschen sich Playstation, Roller - das kann ich doch gar nicht." Aber so habe sie "wenigstens ein bisschen was." "Meine Zwei sind ja net anspruchsvoll, wollen gar keinen Computer oder so was, aber ich könnte es auch nicht", sagt da eine Frau. "Mit Hartz IV geht gar nicht viel, wenn da die Winterjacke nicht mehr passt, ist es aus, dann fällt Weihnachten aus", nimmt eine Alleinerziehende mit drei Jungs die Tüten mit einem strahlenden Gesichtsausdruck entgegen.
"Traurig, sehr, sehr traurig" wäre Weihnachten ohne das Spielzeug, das sie vom "MM"-Hilfsverein erhält, sagt eine andere Frau. Ihre zweijährige Tochter ist noch klein, die hat sie an der Hand, die anderen drei gehen zur Schule. "Sie drängen immer, sie wollen auf den Weihnachtsmarkt, aber ich bekomme nur Hartz IV, ich kann kein Karussell zahlen, ich bin froh, dass es gerade mal so reicht", sagt sie und bekommt nun auch feuchte Augen: "Danke an alle Menschen, die an uns denken", presst sie noch ganz gerührt heraus, wendet sich dann traurig ab.
Anders die Frau in der Pelzjacke. Vor einem Jahr, da war sie auch noch mit tränenerstickter Stimme wieder weggelaufen. Diesmal aber will sie reden, will sie sich bedanken - und erzählen: "Der Vater der Kinder ist Spieler. Ich dachte, ich kann ihn auf den richtigen Weg bringen, wissen sie", sagt sie. Nun ist sie mit drei Kindern allein, durch den Stress zudem chronisch krank. Dennoch ist es ihr wichtig, Danke zu sagen - und zu erzählen, dass sie 2007 doch hofft, arbeiten zu können. "Wissen Sie, die Hoffnung stirbt zuletzt, auch bei uns." Genau darum geht es auch "Wir wollen helfen": Hoffnung geben, wo sonst keine mehr ist. |  |
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Grüße der "Blauen Engel" an AutofahrerMannheimer Morgen 20. Dezember 2006
Selbst wer schnell vorbeirauscht, kann sich diesem faszinierenden Anblick nicht entziehen: Schöne Adventsgrüße senden die "Blauen Engel" nun schon im dritten Jahr an die Autofahrer. An seiner Unterkunft an der Autobahn Mannheim-Heidelberg in Höhe von Seckenheim hat das Technische Hilfswerk (THW) einen riesigen Adventskranz errichtet - der sicherlich größte Mannheims. Auf einem eigens angefertigten, knapp vier Meter Holzgerüst aus sechs Stämmen thront ein rund 120 Kilo schwerer Kranz mit etwa zwei Metern Durchmesser. Seine Kerzen bestehen aus vier Abflussrohren mit Energiesparlampen. Realisiert hat das Projekt die THW-Jugend unter Führung der Jugendleiter Martin Münd und Kai Schlachter, gehört doch das spielerische Erlernen von handwerklichen Arbeitstechniken zu ihren Hauptaufgaben. "Die Familie eines Junghelfers hat uns eine Tanne gestiftet, die haben wir gefällt, zerteilt, dann aus den Zweigen den Kranz geflochten", berichtet Kai Schlachter (rechts). Verena Straub (links im Bild) war eines der Mädchen, die mitgeholfen haben. "Hat sehr viel Spaß gemacht", berichtet die elfjährige Schülerin des Liselotte-Gymnasiums, die vor einem Jahr durch ihren Bruder zu der THW-Jugendorganisation kam. "Wir machen viele Aktionen, das ist toll", so Verena; der Höhepunkt sei dabei das Jugendzeltlager in diesem Jahr in den Sommerferien gewesen. Und der Adventskranz prangt nun als schöner, leuchtender, für jedermann sichtbarer Abschluss des Jahres in luftiger Höhe. |
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Wohnen wie Wilma und Fred FeuersteinDie Rheinpfalz 28. November 2006
Im Mannheimer Norden wird demnächst eine Reise in die Vergangenheit möglich. Dort rekonstruieren die Reiss-Engelhorn-Museen gerade ein Haus aus der Jungsteinzeit. Sobald es im kommenden Sommer fertiggestellt ist, soll es Platz für Workshops bieten. |
Zwischen den kleinen Häuschen einer Trendgartenanlage soll es stehen: ein Wohnhaus aus der Jungsteinzeit. Neben Obstbäumen, sauber abgetrennten Rasenflächen und Gartenzwergen werden Baumstämme in die Erde gerammt und Wände aus Lehm und Stroh hergestellt. Kein Beton-Fundament, keine Dachpappe, keine Wandfarbe – genauso wie vor einigen tausend Jahren. Das Steinzeithaus wurde vor zwei Jahren bereits auf der Hessenschau gezeigt und ist ursprünglich von Studenten der Universität Frankfurt rekonstruiert worden. Jetzt soll es in Mannheim wieder aufgebaut werden und zur aktiven und kreativen Vermittlung der Lebenswelt der Menschen aus der Jungsteinzeit beitragen. Eine ziemlich genaue Nachbildung ist durch die Ergebnisse der Ausgrabungen in ganz Baden-Württemberg möglich. Aus den Standspuren der Häuser und Überresten der Baumaterialien können Rückschlüsse auf Bauart und teilweise auch auf die Raumaufteilung im Inneren gezogen werden. Schwierig wird es jedoch bei den Teilen, von denen keine Überreste mehr vorhanden sind: Was diente zum Beispiel als Dach? Und gab es Zwischenwände, die den Innenraum des Hauses abteilten? Nicht jedes dieser Probleme wird sich noch klären lassen, und so kommt die Rekonstruktion an einigen, wenn auch sehr kleinen, Improvisationen nicht vorbei. "Selbst wenn wir eine Frage beantwortet haben, stellen sich sofort hundert neue", sagt Archäologin Patricia Pfaff. |  |
Auch auf moderne Technik wird bei dem Projekt nicht verzichtet: Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr ersetzen vorerst die kräftigen Steinzeitmänner und nehmen Kräne, Bohrer und Sägen zu Hilfe. Steht das Haus jedoch erst einmal, wird sämtliche Technik daraus verbannt. Das Brot muss dann selbst gebacken werden aus Körnern, die zunächst geschrotet und gemahlen werden müssen. Gekocht wird in Tongefäßen über offenem Feuer. Und wenn es dunkel wird, kann auch mangels Elektrizität nicht einfach das Licht eingeschaltet werden. Das Haus wird lediglich mit den damals üblichen Gerätschaften und Utensilien ausgestattet.
"Wir wollen in den Workshops auch zeigen, dass das tägliche Brot ein verdammt hartes war", sagt Pfaff. Wer sich auf so eine Zeitreise weg vom Luxus der Moderne einlässt, kann einiges lernen, was Geschichtsbücher nur schwer vermitteln. Zwar ist die theorielastige Wissenschaft Grundlage für das Projekt, doch ist es etwas ganz anderes, nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen zu lernen. |
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Blaue Engel laden zur SchatzsucheMannheimer Morgen 8. Oktober 2006
Dafür ist Martin Münd zuständig, der Jugendleiter des Mannheimer THW. Wenn er nicht gerade Passanten erklärt, dass es neben Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz eben auch eine Junghelfertruppe der "blaue Engel" genannten Katastrophenschutzorganisation des Bundes gibt, dann kniet er mit seinen Jungs und Mädchen unter einem LKW oder holt schwere Maschinen aus dem Gerätekraftwagen. Zwar sei hier vor der Galeria Kaufhof in P 1, weniger Platz als bei einer vergleichbaren Aktion vor einer Woche auf den Kapuzinerplanken: "So richtig viel zeigen können wir hier nicht." Und doch ist er dankbar für die Chance, für die Jugendarbeit werben zu dürfen - während Kaufhof exklusiv eine Playmobil-Serie verkauft, mit Männchen, Schlauchbooten und Fahrzeugen des THW fürs Kinderzimmer.
Spielend leicht scheint auch zu sein, was die THW-Jugend dann vorführt: Sie hebt einen Zehn-Tonner-LKW hydraulisch hoch, senkt ihn dann ab - wobei jedes der sechs Räder nur auf einem normalen Trinkglas steht. Spannend - aber es hält! |
 | Ist das nicht herrlich? Kaum ein Kind kann da widerstehen - auch wenn die Eltern drängeln, gerne weiter einkaufen würden. Aber zu auffällig steht der große blaue Radlader direkt vor dem Eingang der Galeria Kaufhof am Paradeplatz, zu verlockend ist das große Schild "Schatzsuche", zu der das Technische Hilfswerk (THW) hier einlädt, weil es sich und seine Jugendorganisation THW-Jugend hier auf Initiative des Kaufhauskorzerns präsentieren darf.
Die "Schätze" - das sind zwar "nur" 30 Kronkorken, die in dem knappen Kubikmeter Sand verbuddelt sind, der da in der Schuafel des Radladers steckt. Aber jedes Kind, das einen solchen Korken mit bloßen Händen ausgräbt, bekommt ein Lineal, eine Frisbeescheibe oder eines der anderen Geschenke der THW-Jugend. Strahlend lächelnd als wäre es eine kostbare Trophäe, hält mancher Knirps, manches kleine Mädchen den Kronkorken hoch und holt sich die Geschenke an dem Infotisch, an dem einige Mitglieder der THW-Jugend sitzen.
Philipp Heckmann zum Beispiel. Seit drei Jahren schon ist der 13-Jährige bei der THW-Jugendorganisation dabei: "Die ganze Technik" begeistere ihn, sagt er: "Und das man später mal anderen helfen kann." Dabei ist das THW offen für Jungs und Mädchen: "Man wird akzeptiert, kann sich einrbingen", bestätigt die zwölfjährige Janina Wziontek, die über Geschäftskollegen der Eltern vom THW hörte, sich dann im Internet informierte und gleich mitmachen wollte. Nein mit Puppen spiele sie nicht, betont sie: "Hier lerne ich die ganzen Geräte kennen" begründet die ihre Mitgliedschaft beim THW "Das Gute ist, dass man hier alles gezeigt kriegt." |
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THW-Spielaktion wird wiederholtMannheimer Morgen 5. Oktober 2006
Mal die Tauchpumpe in einer Badewanne versenken - klar das macht Spaß, wie viele weitere Geschicklichkeitsspiele und Aktionen mehr: Einen ganzen Tag präsentierte sich das Technische Hilfswerk (THW) auf den Kapuzinerplanken. Initiator war die Galerie Kaufhof in N 7. Ein weiterer Tag folgt jetzt am Samstag, 7. Oktober, vor der Galeria Kaufhof am Paradeplatz ab 12 bis 17.30 Uhr vor den Schaufenstern Planken und Breite Straße. Dort rollen Fahrzeuge der Helfer an, zeigt die THW-Jugend Übungen und lädt zum Mitmachen ein. Den Anstoß zu den Aktionstagen haben gemeinsam der Warenhauskonzern und der Spielzeughersteller Playmobil gegeben. Sie wollen unter dem Motto "Spielend helfen lernen" das THW erst auf die Straße und dann in die Kinderzimmer bringen - indem sie Interesse am Umgang mit Technik und damit auch am sozialem Engagement im THW wecken. Playmobil hat dazu eine bei Kaufhof erhältliche Kunststoff-Spielzeugserie mit Radlader, Tieflader, Lichtmasten, Motorbooten der Katastrophenschutzorganisation des Bundes hergestellt. |
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"Blaue Engel" lassen Kinder schwebenMannheimer Morgen Montag, 4.September 2006
 | Lukas (3) zählt am Vormittag zu den ersten Kindern, die sie nutzen dürfen - und er schaut auch so irritiert, dass sich die Mama doch zu ihm in den Schleifkorb setzt. |
"Drei, zwei, eins", zählt THW-Helfer Timo Eichmann dann, gibt der Metalltrage einen Stoß, "raaaatsch" ist zu hören, und schon schwebt der nun lächelnde Lukas weg - mit der Seilbahn, einer der vielen Attraktionen für Kinder beim "Tag der Helfer", bei dem sich gestern am Landesmuseum alle Hilfsorganisationen präsentierten. |
Zwar kommen morgens, als der Himmel trüb ist, nur wenige Gäste - nachmittags dann aber sind überall lange Warteschlangen, nicht nur an der rustikalen THW-Feldbäckerei, die schon mit ihrem Duft lockt, und dem Grill. Auch die THW-Jugend kann sich jetzt kaum auf ihre (aus Sperrmüll selbst gebauten) Stühle setzen, an der Seilbahn ist Hochbetrieb. "Knapp zwei Stunden", so erzählt Yvonne Rettenmaier (17), haben zwölf Mitglieder der Jugend des Technischen Hilfswerks sie aufgebaut. Auf der einen Seite ein Dreibock aus Stämmen, auf der anderen aus Gerüstteilen, dazwischen 50 Meter Stahlseil. "Sonst braucht man das, um verletzte Personen von Hügeln zu bringen oder aus Trümmergelände", erklärt Yvonne Rettenmaier. Jetzt aber dient sie zum Spaß, und den haben die vielen Kinder ständig - aber nicht allein bei den "blauen Engeln". |  |
Jonglieren, malen, Bausteinchen aufeinander schichten - manche Mädchen und Jungen sitzen richtig konzentriert bei der Johanniter-Jugend, scheinen alles um sich herum zu vergessen. Sie können auf einer Minirutsche hinabsausen, auf kleinen Plastiktraktoren ebenso ihre Runden drehen wie per Kettcar, sich Bälle zuwerfen - immer neue Dinge holen Jugendleiterin Martina Lenz-Herrmann und die zehn Mitglieder der Johanniter-Jugend aus den Spielekisten und bieten an diesem Tag damit so viel Abwechslung für Kinder wie noch nie.
Schließlich gibt es gegenüber auch noch die DLRG, die Wasserrettung auf dem Trockenen demonstriert - mit einem Teddy. Richtig große Tiere zum Streicheln sind aber auch da: "Gandhi" und "Ramon", zwei Polizeipferde, die äußerst geduldig mit Kindern auf dem Rücken ihre Runden drehen, und dennoch wird die lange Warteschlange nicht kürzer. |  |
Jungs zieht es eher zur Freiwilligen Feuerwehr Feuerwehr Innenstadt. Kommandant Marcus Widder und seine Leute öffnen gerne die Türen von Löschfahrzeug und Drehleiter, lassen mal Probe sitzen - und zum Spritzen mit dem Strahlrohr darf man sogar einen Helm aufsetzen und einen eigens in Kindergrößen geschneiderten Einsatzmantel anziehen.
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Weit, weiter, am weitestenWilde Kreationen von Steinschleudern zeigten sich gestern im Bürgerpark. Diese wirbelten Wasserballons durch die Luft. Zwölf THW-Ortsverbände traten an.Wismarer Zeitung Montag, 7.August 2006
Wismar. Das hätte auch ins sprichwörtliche Auge gehen können: Auf einmal knackt und kracht es. Patrick Faller (13) springt zur Seite; gegen den Ellenbogen von Philipp Heckmann (12). Im selben Moment fällt der "lange Arm" der Steinschleuder zu Boden.An diesem ist das Seil befestigt, das den Ballon durch die Luft in die Weite schleudert. 79 Meter haben die Jungs des Ortsverbandes Mannheim mit ihrem Geschoss geschafft. Eine Weite,auf die sie stolz sind. Und: Mit dem sie beim Steinschleuderwettbewerb im Bundesjugendlager des Technischen Hilfswerks (THW) mithalten können. Nun macht sich Enttäuschung breit. Mannheim muss aufgeben.
Um eine gute Weite erzielen zu können, ist jedes Gerät mit einem Gewicht versehen, das den Schwung verursacht, den der Ballon braucht um weit fliegen zu können."Wir hatten zunächst eines von 60 Kilo. Dann erhöhten wir auf 140", erklärt der Jugendbetreuer von Mannheim, Martin Münd (41). Das hält der "Arm" nicht aus. Bricht. Patrick hat Glück im Unglück. "Ich fische. Da muss ich auch schnell reagieren", erklärt er, während sich Philipp mit einem Ballon den Ellenbogen kühlt. Zwölf Ortsverbände treten gegeneinander an: Kleve, Soltau, Lemgo, Mannheim, Göttingen, Soest, Velbert, Gransee, Berlin Marzahn/Hellersdorf, Schwerin, Bad Segeberg, Wismar. Hinzu kommen "Schleuderfachmänner" aus Bäbelin, die die Idee eines solches Wettbewerbes indirekt beeinflussten. "Ich habe einen Artikel über die Bäbeliner und ihre Steinschleuder gelesen. Und so war die Idee geboren, so etwas auch im Lager anzubieten", so Lasse Kruck(25) vom Ortsverband Bad Segeberg. Jede Truppe baute ihre Schleuder selbst. |  |
 | Dabei entstanden die wildesten Kreationen.Als Gewichte dienen Benzinkanister, ein Fass, Sandsäcke, oder schwere T-Träger sowie Teile einer Stanze. Der Ballon wird über eine Pfanne, einen Gipsbecher oder gar ein Teil der Regenrinne zum Ziel befördert. Die Ideen gehen der THW-Jugend nicht aus. die effektivste jedoch scheint die Jugend aus Bad Segeberg zu haben. Ihr weitester Wurf: 120 Meter. Das bringt ihnen den Sieg ein. Was ist das Geheimnis? "Unter anderem die Länge des Seils und ein Dorn am oberen Ende", verrät Lasse Kruck. Und der Versuch der Berliner wird Marc Thomas Schmidt (15) vom Ortsverband Marzahn/Hellersdorf fast zum Verhängnis. Beim Üben fliegt der Ballon nicht in die Weite, sondern in die Höhe und landet einen Zentimeter neben ihm. Wenn sie auch nicht mit den Weiten der anderen mithalten kann, die Jugend aus Lemgo ist mit ihrem schlechtestem Wert von vier Metern der Sieger der Herzen. Ihr Wurfgeschoss ist eigentlich für den Dosenwurf gebaut worden. |
Eine richtige Show ziehen die THW-ler aus Velbert ab. Verkleidet als mittelalterliches Volk ziehen sie die Blicke und die Ohren auf sich. Mit Trommelwirbel wird jeder der insgesamt neun Versuche eingeleitet. Mit den Segebergern liefern sie sich einen harten Konkurrenzkampf im Weitschleudern - am Ende werden sie mit 104 Metern Zweiter vor Kleve mit 94 Metern. |
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Falsche Wunden richtig verbundenWismarer Zeitung Montag,7.August 2006
 | Der Ton von Martinshörnern und Ohren betäubendes Sirenengeheul passen zum Katastrophenszenario: Eine Frau liegt verletzt am Boden, ein Mann ist unter einem Stahlträger begraben. Jugendfeuerwehrleute aus dem Bereich Neubukow (Landkreis Bad Doberan) geben sich Mühe beim Krachmachen und beim Anfeuern ihrer Alterskameraden vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Bad Doberan.Die haben zwei Stunden Zeit zu beweisen, dass sie das Einmaleins der technischen Hilfeleistung beherrschen.
Benjamin Loost (17) und Sven Neubauer (16) schnappen sich den Verbandskoffer und kümmern sich um die scheinbar Verletzte. Wunden an Stirn und Arm sind Anita Lenz aus Schwerin angeschminkt worden. Benjamin redet beruhigend auf die 21 jährige ein.Das kann er, schon beim Landeswettbewerb vor einem Jahr habe er ununterbrochen auf den Sandsack eingequatscht, der dort eine Verletzte Person ersetzte, erzählt Helferin Stefanie Klatt (22) lachend. |
Damals wurden die Bad Doberaner Landessieger. Am Sonnabend stellten sie sich im Bundeswettbewerb auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände in Wismar den Siegern der anderen 15 Bundesländer. "Das ist der Höhepunkt des Bundesjugendlagers, das erstmals ind den neuen Bundesländern ausgetragen wurde", sagt der Parchimer THW-Helfer und Sprechers des Jugendlagers, Guido Breuel (34). 3600 junge Katastrophenhelfer aus ganz Deutschland sind angereist - Rekordbeteiligung.
Die falschen Wunden sind richtig verbunden. "Die Jungs haben sich total gut gemacht", sagt das Mädchen. Nur als sie auf die Trage gelegt wurde, die zuvor aus den blauen THW-Jacken geknüpft wurde, habe es geruckelt.Inzwischen haben die anderen Helfer Lichtmasten aufgebaut, das Knattern der Notstromaggregate mischt sich ins Sirenengeheul. Und Nadine Mätthäus (17) und Raik Retzlaff (14) bauen aus langen Rundhölzern einen Dreibock, um daran später mit einer Seilwinde den Stahlträger von der eingeklemmten Schaufensterpuppe zu heben.
Auf dem Nachbarplatz, bei den Jugendlichen aus Bayern, scheint alles etwas schneller zu gehen. Sogar das kleine Holzschiff ist schon zu erkennen, das später mit Seilen als Schaukelkogge an die Dreiböcke gehängt werden soll - als Hommage für die Gastgeber. Bürgermeisterin Rosemarie Wilken (SPD) strahlt: "Schön, mit welchem Einsatz die jungen Leute hier arbeiten." Es sei auch Werbung für Stadt und Land, und obendrein verrichteten die THW-Leute als Dankeschön einige Arbeiten auf dem Parkgelände.
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"Superstimmung hier in Wismar",schwärmt Nina Griesenbach (19), Betreuerin aus dem Sauerland (Nord-Rhein-Westfalen). Sie blickt über das Zeltlager, in dem die Jugendlichen noch bis Mittwoch Spaß haben werden. Auch wenn manchmal der Strom ausfällt, die Schlangen am Bratwurststand lang sind und den Mädchen die Witzbolde allmählich auf den Geist gehen, die Schilder der Jungs- und Mädchenduschen vertauschen.
Die Bad Doberaner kämpfen tapfer. Doch es rächt sich, das sie nur sechs Helfer zusammenbekommen haben Alle anderen sind mit zehn Leuten am Start, sagt Guido Breuel. Es sei beim THW nicht anders wie bei den Feuerwehren: Nachwuchs fehlt. Am Ende reicht es nur zu Platz 16 für Mecklenburg-Vorpommern - und zu einem Fairness-Ehrenpreis. |  |
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In familiärer Atmosphäre gemeinsam gefeiertHerzogenried: Beim Stadtteilfest sind fast alle Vereine und Gruppen mit dabei/Gute Laune bei Groß und Klein
Mannheimer Morgen, 4. August 2006
 | Als Michael Lapp vor zwei Jahren die Aufgabe des Quartiermanagers im Herzogenried übernahm, hatte er als Ziel vor Augen, dem Viertel die gesichtslose Anonymität einer Großraumwohnsiedlung zu nehmen. Den gut 9000 Bewohnern des Stadtteils sollte ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt werden, damit das Wohnumfeld mehr und mehr zum Zuhause wird, mir dem sie sich identifizieren können. Diverse Veranstaltungen, wie der Weihnachtsmarkt oder der Neujahrsempfang, wurden ins Leben gerufen und als Plattform für Kontakte und Begegnungen genutzt. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Herzogenrieds im letzten Jahr hatte man schon einmal ein Stadtteilfest initiiert, das aufgrund der großen Akzeptanz in der Bevölkerung jetzt wiederholt wurde. Zusammen mit der Interessengemeinschaft Herzogenried hat das Quartiermanagement erneut ein Fest organisiert, bei dem fast alle Vereine, Organisationen und Institutionen mitgewirkt haben. |
Im Unterhaltungsprogramm wurde bewusst auf außerörtliche Zugnummern verzichte – vielmehr sollten die Auftritte der einheimischen Prominenz eine familiäre Atmosphäre schaffen. Gute Laune begleitete Groß und Klein über das Gelände an der Radrennbahn und außer einem kühlen Plätzchen mangelte es an nichts. Besonders heiß ging es auf der Showbühne zu. Im Rahmen eines attraktiven Bühnenprogramms heizte eine Trommelgruppe den Besuchern zusätzlich ein, gab es die unterschiedlichsten Tanz- und Gesangsaufführungen mit Beiträgen aus dem Jugendhaus, der IGMH, der Käthe-Kollwitz- und der Erich-Kästner-Schule, der evangelischen Tagesstätte "Krümelchen", dem Kinderhaus, den Regenbogen-Singers, dem Mundart-Sänger Herbie Herbe sowie Live-Musik mit Soul-Remedy am Abend. |  |
Vorgesehen war außerdem ein Auftritt der Power-Girls, den Deutschen Meisterinnen im Hip-Hop-Dancing. Für alle, die es nicht auf den vielen Bänken hielt, standen eine Hüpfburg oder die Seilbahn des THW bereit, bot die Freiwillige Feuerwehr Löschaktionen an, veranstaltete die Bibliothek eine Leseolympiade, gab es neben vielem anderen eine Kinderflohmarkt, ein Tiergehege oder Schminkaktionen. Der Radsportclub RRC veranstaltete eine Schüler-Rennen und die IGMH einen Rad-Parcours. Bei den Fußballern des MFC Phönix konnte auf eine Torwand geschossen werden. Die Gartenfreunde organisierten eine Blumentombola und der Knackpunkt stelle Produkte aus der JVA aus. Dabei flossen kühle Getränke an den diversen Ständen in Strömen, und die verschiedenen Gastgeber gewährten mit ihrem Speiseangebot einen Blick in nationale und internationale Kochtöpfe. Den besinnlichen Auftakt zu diesen turbulenten Stunden bildete ein heiterer ökonomischer Gottesdienst, der von St. Nikolaus und der Kreuzgemeinde ausgerichtet wurde. |  |
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Der Karlsternweiher bekommt eine neue Aussichts-PlattformGartenstadt-Journal, Ausgabe März 2006
Was im November letzten Jahres planerisch begonnen wurde, wird nunmehr in die Tat umgesetzt. Die Jugendgruppe und die Leiter der Ortsgruppe des THW-Mannheim rückten am Karlsternweiher an, um den maroden Steg zu entsorgen und eine neue Aussichtsplattform anzulegen.
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 | Seit 2001 ist der Steg aus Sicherheitsgründen für die Besucher am Karlstern gesperrt. Ursache war das Ansteigen des Grundwassers und somit des Wasserspiegels des Karlsternweihers um über 3 Meter, wodurch der im Jahre 1971 auf zwölf Akazienstämmen gegründete Steg morsch wurde und zerfiel.
Mangels finanzieller Möglichkeiten konnte der Steg bislang nicht wieder hergestellt werden. Anlässlich der Einladung zum Besuch des Landtags fragte Roland Weiß, MdL beim Ortsbeauftragten des THW, Andreas Hammer, um Hilfe nach. Die Besucher des Karlsterns beklagen immer wieder die fehlende Gelegenheit, den Karlsternweiher, seine Flora und Fauna aus nächster Nähe zu genießen. Im November fand mit den Vertretern des städtischen Forstamtes, Förster Sven Wurster und den Vertretern des THW, Nicole Dudziak und Andreas Hammer ein Vororttermin statt. |
Damals wurde der Entschluss gefasst, mit tatkräftiger Unterstützung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THW und gemeinsam mit dem Forstamt eine neue Plattform für die Waldbesucher entstehen zu lassen. An vier Wochenenden wird in Gemeinschaftsarbeit das Gehölz und der alte Steg entsorgt. Danach wird eine Rampe aufgeschüttet und befestigt, um die neue Plattform zur Aussicht auf den Weiher zu schaffen. |  |
Bezirksbeirätin Gudrun Müller und Roland Weiß begrüßten die Helferinnen und Helfer des THW mit einem Frühstück. Dem großartigen Engagement der THW-Gruppe und des Forstamtes werden es die Waldbesucher bald verdanken können, wenn der Karlsternweiher wieder ein fester Ausflugspunkt ist. |  |
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Mit der Rettungsschere gegen wildes GebüschMannheim aktuell Ost 04.03.06
 | Gartenstadt. Als der Motor zu brummen beginnt, die Säge kreischt, die Holzspäne fliegen, die Äste umknicken, man die kleine Abgaswolke sieht und riecht, da geht ein Junge ein paar Schritte weg, er ist noch zu jung daher etwas traurig: "Würd' doch keiner sehen", würde er gerne zupacken und mault daher ein bisschen. Yvonne Rettenmaier dagegen strahlt, dass sie "endlich umsetzen kann, was ich schon so oft geübt habe". Es ist der erste richtige Einsatz der 17-jährigen mit der Kettensäge, sie hat das Mindestalter erreicht, die nötigen Kurse gemacht und ist jetzt mit voller Begeisterung dabei, wenn die Jugendorganisation des Technischen Hilfswerks (THW) das Gelände am Karlsternweiher im Käfertaler Wald rodet, damit sie hier eine neue Aussichtsplattform bauen kann. |
Die Initiative dazu hatte Landtagsabgeordneter und Stadtrat Roland Weiß (SPD) ergriffen. "Die Bürger sollen wieder einen Zugang zum Karlsternweiher haben, die Natur hier genießen können", wünschte er sich und stellte nicht nur den Kontakt zur Katastrophenschutzorganisation her, sondern bringt nun mit Bezirksbeiträtin Gudrun Müller den ehrenamtlichen Helfern gleich noch ein Frühstück in den Wald. Da wartet schon Förster Sven Wurster auf die "blauen Engel" genannten Helfer, die mit einem Gerätekraftwagen sowie zwei Mannschaftstransportern anrücken: "Ich bin sehr froh, dass die kommen, denn wir können nicht mehr machen, unsere Finanzmittel sind zu knapp, die Personalausstattung zu gering, erläutert der Förster.
Die Stadt hatte daher, als wegen des steigenden Grundwasserspiegels der alte Steg immer mehr im See versank, morsch und damit gefährlich wurde, einfach den Zugang mit einem Zaun gesperrt (wir berichteten). "Seit 2001 ist hier aus Sicherheitsgründen gesperrt", so Wurster - "eigentlich schade drum, ist doch ein herrlicher Flecken", entgegnet Weiß da spontan. |  |
 | Und entsprechend wohl fühlen sich die blau uniformierten jungen Leute, die mit großer Begeisterung loslegen. "Wir machen gern etwas für die Natur", sagt Yvonne Rettenmaier: "Es macht Spaß hier, wir haben ein tolles Klima, und wollen miteinander einfach Leuten helfen", begründet sie ihr Engagement in der THW-Jugend - wobei sie da nicht mehr lange ist: "Ich will bald 18 sein und endlich in den Einsatz brennt die 17-jährige darauf, zu zeigen, was sie kann. Immerhin darf sie jetzt zusammen mit Christoph Herbel und dem Förster mit der Motorsäge schon mal Gestrüpp entfernen, während einige jüngere THW-Mitglieder vorerst "nur" die Äste wegschleppen. Aber Isabelle Rufer macht selbst das gerne: "Schöne Natur, frische Luft, nette Leute - ich finde es einfach gut hier", so die THW-Junghelferin. |
Insgesamt 16 Junghelfer, dazu vier Schüler der Seckenheim-Realschule, die gerade mit dem THW ein Projekt durchführen, sind in den Wald gekommen, ferner der THW Ortsbeauftragte Andreas Hammer und seine Frau, seine Stellvertreterin Nicole Dudziak sowie die Jugendleiter Martin Münd und Kai Schlachter. Und es wird nicht der letzte Einsatz sein: Mindestens zwei weitere Termine brauchen die Helfer, bis der alte Steg entfernt, eine neue Plattform gebaut ist. "Die nächsten Treffen machen wir, wenn es wärmer ist. Aber bis zum Sommer, Pfingsten etwa, soll das Ding stehen", verspricht Hammer. Doch jetzt, noch vor Vogelbrutzeit und Krötenwanderung, musste erst einmal das alte Gestrüpp beseitigt werden. |  |
 | Und dazu nutzen die THW-Mitglieder sogar Gerät, das eigentlich gar nicht dafür gedacht ist - aber sie sind den Umgang ja gewohnt. So greifen sie nicht nur zur Säge, Axt, Spaten und Schaufel, sondern schneiden einigen widerspenstige Zweige gar mit der hydraulischen Rettungsschere ab. "Eigentlich schreib' ich ja am Montag 'ne Mathearbeit" gesteht Lukas Müller(13), als er das Gerät ansetzt, "aber ich brauche Ausgleich an der frischen Luft". Und das bietet die THW-Jugend. "Das ist echt eine tolle, hoch motivierte Truppe", lobt daher auch der Ortsbeauftragte seine jüngsten "Blauen Engel". |
Weil sich an diesem Morgen sogar so viele für den Einsatz gemeldet haben, dass gar nicht alle direkt am See gebraucht werden, schwärmen einige aus und sammeln Müll auf. Chipstüten, Sektflaschen, Bierflaschen klauben sie auf, auch alte Taschentücher: "Voll eklig", ist Florian Stelzig froh, dass er dicke Handschuhe trägt. "Und alte Coladosen voll alt und total verrostet" hat Philipp Heckmann aufgelesen. "muss ja nicht sein, dass die Leute da so viel hinwerfen", ärgert er sich ein bisschen. Und doch: "Ich helf' gern, dass der Wald sauber wird.
Beim THW helfen macht Spaß", sagt der Zwölfjährige. "Klar ist das auch Arbeit aber es ist doch voll schön hier im Wald - und es macht Spaß", sagt Florian, der erst im September durch den "Tag der Helfer" zur THW-Jugend kam. "Was die da gemacht haben, hat Spaß gemacht, da bin ich halt geblieben", sagt er. Und auch Marleen Heckmann (10) bekundet strahlend "Müll sammeln macht Spaß", während Bezirksbeirätin Müller den Kopf schüttelt: "Eigentlich schlimm, dass Kinder hier den Dreck anderer Leute wegmachen". |
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"Blaue Engel" helfen im GrünenSonntag aktuell 19.02.06
 | Mannheim. Fast pünktlich hört der Regen auf, drängt sich die Sonne durch die Wolken. Ob das der Lohn des Himmels ist? Sie haben ihn sich ja auch verdient, die 16 Mitglieder der THW-Jugend, begleitet von fünf Erwachsenen des Technischen Hilfswerks (THW) sowie vier Schülern der Seckenheim-Realschule, die gerade an einem Projekt mit dem THW teilnehmen. "Sie sollen lernen, wie man hilft", beschreibt Nicole Dudziak, die stellvertretende Ortsbeauftragte. Und an disem Morgen sind die "blauen Engel", wie man die THW-Helfer ja auch oft nennt, ins Grüne ausgeschwärmt: Im Käfertaler Wald räumen sie rund um den Karlsternweiher auf und schaffen so die Vorraussetzung, dass sie dort bald eine neue Aussichtsplattform bauen können. |
Derzeit ist der 2,5 Hektar Wasserfläche umfassende und bis zu fünf Meter tiefe Weiher, der 1961 beim Aushub von 260.000 Kubikmeter Kies für das Viernheimer Dreieck der Autobahn entstand, eingezäunt. Die alte Plattform liegt nämlich morsch am Ufer, ist völlig vermodert. Auch um sie zu bauen war 1971 das THW zur Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SWD) angerückt, hatte zwölf Akazienstämme als Gründung des Stegs in den Uferboden gerammt. Doch den darf man nun nicht mehr betreten - Einsturzgefahr. "Das Grundwasser ist in den letzten Jahren stark angestiegen", erläutert Förster Sven Wurster. War die alte Plattform 60 cm bis einen Meter über dem Wasserspiegel, so ist sie nun mehr als 30 cm überschwemmt.
Die Stadt hat indes kein Geld, um sie zu erneuern, sondern hat einfach nur - aus Sicherheitsgründen - 2001 einen Zaun angebracht. "Mittel und Personalausstattung sind bei uns zu knapp", so Förster Wurster. Daher ergriff der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Roland Weiß (SPD)die Initiative. Er regte an, dass das THW - das ja sonst auch bei Sturm gerufen wird - hier im Wald übt und so zugleich der Stadt unter die Arme greift. Das machte die Katastrophenschutzorganisation sehr gerne: "für uns ist das Teil des sozialen Engagements", so THW-Jugendleiter Martin Münd. Also schnappten sich die Jugendlichen gestern hochmotiviert Säge und Schneidewerkzeug, Pickel und Spaten, um noch rechtzeitig vor der Vogelbrutzeit das Gestrüpp am Ufer zu entfernen, sammelten gleichzeitig auch noch eine ganze Menge Müll ein. In noch mindestens zwei weiteren Einsätzen wird dann der alte Steg demontiert, eine neue Plattform gebaut. Spätestens an Pfingsten soll alles fertig sein. |
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